Diesen Moment im Leben wird man wohl nicht mehr so schnell vergessen. Nun besteht Gewissheit: Wir bekommen ein Baby! Manche Mütter (und vielleicht auch Väter) hatten schon vor dem Schwangerschaftstest eine Vorahnung, Hoffnung oder auch Befürchtung, dass
sie schwanger sein könnten. Was machen diese ersten Gedanken und Gefühle mit uns selbst, der Partnerschaft und auch dem ungeborenen Kind?
THEORIE: Die neusten Erkenntnisse der pränatalen (vorgeburtliche) Forschung weisen darauf hin, dass Stresserfahrungen der Mutter während der Schwangerschaft einen großen Einfluss auf das spätere Temperament und das emotionale Verhalten des Kindes haben. Der erhöhte Herzschlag der Mutter sowie die Ausschüttung von Stresshormonen können negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben. Je länger und schwerwiegender die Stresserfahrung für die Mutter ist (z.B. finanzielle Sorgen, Gewalterfahrung, Trennung), desto mehr Einfluss wird der Stress auf das Kind haben. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann vermutet werden, dass selbst der Moment, in dem die Frau und der Mann von der Schwangerschaft erfahren und der Art und Weise, wie sie darauf reagieren, einen Einfluss auf das Kind haben kann.
PRAXIS:
Aus Sicht der Mutter: Obwohl die Freude darüber, ein Kind zu bekommen groß war, gab es dennoch einen Augenblick des “Aufschreckens”, als das wage Gefühl plötzlich Gewissheit wurde. Neben der Freude waren auch viele Fragen und unerwartete Sorgen da. Was wird auf einen, als Eltern, zukommen? Wie kann man sich emotional bestmöglich auf das Kind vorbereiten?
Die positive Reaktion des werdenden Papas war wohl einer der wichtigsten Momente, um sich auf das Baby einzustimmen. Zu spüren, dass man zu zweit all dem entgegen sieht und nicht alleine ist. Zu spüren, dass es ein großes Vertrauen in die Zukunft als Familie gibt.
Aus Sicht des Vaters: Plötzlich weiß man(n), dass jetzt alles anders sein wird und man auf eine ganz neue ungewisse Zukunft blickt, die in vielem unter dem Zeichen des Kindes steht. Ich erinnere mich gerne an den Moment, als ich von der Schwangerschaft erfuhr und meine Frau und ich darüber sprachen. Ohne schon konkrete Vorstellungen vom Leben als Familie und der aufregenden Zeit des gemeinsamen Wartens auf das Baby zu haben, war da eine tiefe Freude über ein eigenes Kind. Ich wollte, so gut ich konnte, die Schwangerschaft begleiten und mich als Vater gemeinsam mit der Mutter auf das Baby einstimmen, auch wenn ich noch nicht viel Ahnung hatte, wie das gehen sollte. Ein großes Abenteuer begann, mit vielen wunderbaren Überraschungen, eine echte Bereicherung in meinem Leben, die ich nicht missen möchte.
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