THEORIE: Wir haben die freie Wahl, wo wir unser Baby empfangen wollen: Zuhause, im Geburtshaus oder in der Klinik.
“Laut Artikel 8 der europäischen Menschenrechtskonvention sind die Europäischen Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, das Recht der Gebärenden auf die freie Wahl des Geburtsortes zu garantieren.
In Deutschland werden ca. 98% der Kinder in Kliniken auf die Welt gebracht.”
Um den passenden Geburtsort für die gebärende Frau, den unterstützenden Mann, aber (bzw. vor allem) auch für das gemeinsame Kind, welches man in Geborgenheit empfangen und dem man einen guten Start in diese Welt ermöglichen möchte, zu finden, sollte man sich als werdende Eltern frühzeitig informieren, umschauen und miteinander sprechen!
Welcher Ort kann einem in diesem “Ausnahmezustand” Sicherheit schenken, aber einen als gebärende Frau auch darin stärken, dass man die Kraft in sich trägt, das Kind natürlich zu empfangen? Wie stellt man sich die Geburt vor? Was macht einem Angst? Was könnte einen in dieser Situation unterstützen?

PRAXIS: Wenn man sich als werdende Eltern entscheidet, nicht in einem Krankenhaus, sondern Zuhause oder in einem Geburtshaus das Baby willkommen heißen zu wollen, wird einem schnell klar, dass es keine wirkliche Wahlfreiheit gibt. Hebammen, die für eine Hausgeburt zur Verfügung stehen, gibt es in vielen Landkreisen praktisch nicht mehr, da die Haftpflichtversicherung zu teuer für sie wurde. Geburtshäuser gibt es nur wenige – man kann Glück haben, dass eines von ihnen in der Umgebung des Wohnortes liegt. Wir hatten das Glück, dass es zwei Geburtshäuser in der Nähe gibt, jedoch war der Ansturm auf diese entsprechend groß. Also auch hier gilt: Je früher man sich in der Schwangerschaft nach einem Geburtsort (vor allem außerhalb der Krankenhäuser) umschaut, desto eher besteht die Chance darauf, dass man dort noch angenommen wird. Wir waren auch hier spät dran, hatten aber großes Glück durch die Warteliste doch noch unsere kleine Tochter in einem schönen Geburtshaus willkommen heißen zu dürfen.